6. Etappe: Scuol – St. Valentin am Reschenpass

Die sechste Etappe von Scuol nach St. Valentin in Südtirol soll die landschaftlich spektakulärste werden. Sie sieht nicht besonders schwierig aus, hat 37,2 km und nur 1627 Hm. Über weite Strecken verläuft sie auf einem Hochplateau in ca. 2300 m Höhe. Floh ist wieder gesund, hat aber beim Bergablaufen große Schmerzen in seiner Sehne, ich bin dafür leicht erkältet. Annette ist bei der 4. Etappe gestürzt, die Verletzungen am Bein sollen aber nicht so schlimm sein.

Wir kämpfen uns also erst mal nach oben, scherzen mit JD und sehen an der ersten Versorgungsstelle bereits wieder eine Teilnehmerin, die aufgeben muss.

Und dann kommt das Highlight der Strecke: die Passage durch die Uinaschlucht. Der Weg wurde vor 100 Jahren in den Fels hinein geschlagen und bietet spektakuläre Eindrücke und Ausblicke.

Der weitere Lauf über das Hochplateau ist bei super Wetter wunderschön, wir passieren die Grenze nach Südtirol und nach einer schönen Versorgungsstelle in Plantapatsch, wo unsere unermüdliche Supporterin Kerstin wieder auf uns wartet, müssen wir noch über den höchsten Punkt des heutigen Tages, dem Schafberg mit 2412 m. Auf dem Weg dorthin holt uns Hans vom Team Wilder Süden ein. Annette hat Probleme mit ihrer Hüfte und musste leider an der ersten Versorgungsstelle aufgeben. Wie schade! Auf den letzten 2 Etappen „adoptieren“ wir daher Hans in unser Team, damit er weiter laufen darf. Das Reglement schreibt nicht vor, dass wir zu Dritt zusammen bleiben müssen und das ist auch gut so, denn Hans ist deutlich schneller als wir.

Der Abstieg nach St. Valentin ist für Floh leider bereits sehr schmerzhaft. Ich hoffe, er hält das die restlichen 2 Tage noch durch. An der letzten Versorgungsstelle lässt er sich vom Rennarzt noch das rechte Knie tapen, das mittlerweile auch schmerzt, weil er damit versucht, das linke Fußgelenk auszugleichen.

Nach dem letzten kurzen Anstieg haben zwei junge Leute von Plan B Becher mit Cola aufgebaut, um die wir Schnick-Schnack-Schnuck spielen müssen. Ich verliere, aber Floh gewinnt und so bekomme ich auch meinen Becher.

Nach 6:24:56 laufen wir ins Ziel im wunderschönen St. Valentin ein. Abgesehen vom Bergsprint ist das unsere kürzeste Etappenzeit und wir haben schon wieder 35 Plätze gutgemacht (Gesamtplatz 232 von 276 verbliebenen Teams).

Wir genießen alle die Sonne. Abends lässt sich Floh noch massieren und auch hier dürfen wir wieder mit dem Skilift zur Bergstation fahren, wo südtiroler Spezialitäten auf uns warten.