4. Etappe: Samnaun – Scuol
Die vierte Etappe wartet mit einer tendenziell einfacheren Strecke auf, die aber auch immerhin 36,5 km und 2049 Hm von Samnaun nach Scuol aufweist. Das Wetter ist super: knallblauer Himmel und wir freuen uns auf den Tag, zumal es Floh nun wieder erheblich besser geht. Dafür hab ich leichte Halsschmerzen. Ich werde mich doch nicht angesteckt haben? Im Transalpine-Camp, wo viele Läufer auf Isomatten übernachten, wird auch bereits gehustet und geschnieft, was das Zeug hält. Wir beide dürfen uns aber immer in schönen Hotels erholen. Wir laufen (na ja, wandern) die Skiabfahrt von Ischgl nach Samnaun hoch und sind dann relativ bald an der höchsten Stelle des heutigen Tages, dem Fuorcla Val Gronda mit 2752 m.
Beim Abstieg können wir es mal so richtig krachen lassen und den anderen zeigen, wie gut wir technische Downhills laufen können. Wir überholen bestimmt an die 30 Teilnehmer. Beim nächsten Aufstieg zur Fuorcla Champatsch (2730 m) holen uns zwar viele davon wieder ein, aber egal. Das hat richtig Spaß gemacht!
An der Bergstation der Seilbahn zur Motta Naluns warten Kerstin und Flohs Eltern auf uns. Der letzte Abstieg nach Scuol mit 1550 Hm ist sehr steil und leider holt sich Floh am Ende dieses Abschnitts eine leichte Sehnenentzündung im linken Fuß. Das sollte sich in den nächsten Tagen noch als sehr hinderlich erweisen. Der Zieleinlauf über eine lange Holzbrücke ist die Schau.
Wir kommen nach 6:53:24 ins Ziel, haben in der Gesamtwertung schon wieder 34 Plätze gut gemacht und stehen auf unserer besten Platzierung des gesamten Rennens: Platz 214 von 293 verbliebenen Teams (47 Teams, bzw. einer der Teampartner mussten bis hierher bereits aufgeben).
Wir begrüßen wieder die Mädels, die insgesamt doch erheblich schneller unterwegs sind als wir und Floh kann hier endlich seine noch immer total verdreckten Schuhe „waschen“. Ich habe die Ehre, beim Abendessen neben dem späteren Sieger Cameron Clayton aus den USA zu sitzen. Er und sein Teamkollege Dimitris Theodorakakos aus Griechenland sind immer ungefähr die halbe Zeit unterwegs wie wir.