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Salomon 4 Trails – 3. Tag: von Imst nach Landeck

Der heutige Tag gilt als „Ruhetag“: nur 32 km und gute 1.800 Hm, einmal rauf und wieder runter – fertig! Auch heute schickt uns der Streckenchef auf eine Alternativroute. Es ist eine sehr hohe Gewittergefahr gemeldet worden, sodass wir den Weg über den Gipfelgrat der Glanderspitz auslassen und ca. 200 Meter tiefer am Hang laufen werden. Gewitter kamen letztlich keine, aber wir stellen fest, dass die Änderung kein Nachteil war, denn die Trails der Alternativstrecke sind einfach sagenhaft.

Wir starten um 8:00 und laufen erst mal 4 km gemütlich bergab durch den Ort und über die Innbrücke. Dort ist dann Stau: ein geschlossener Bahnübergang! Es dauert fast 10 Minuten, bis wir endlich weiter dürfen. Auf der anderen Seite hat das Orgateam noch mal eine Zeitmatte aufgebaut, damit die Wartezeit nicht das Ergebnis verhagelt (nicht dass mich das gejuckt hätte, aber bei den Führenden ist das natürlich schon interessant).

Durch die Wartezeit hat sich das Feld wieder total verdichtet. Und jetzt zieht es sich auch nicht auseinander, weil es schon wieder bergauf geht. Zu allem Übel führt der Weg auf den nächsten Kilometern direkt den Hang rauf, über und unter umgestürzten Baumstämmen, Schlamm und Felsen. Im Gänsemarsch klettern wir hoch, Geduld ist angesagt. Der guten Laune tut das aber keinen Abbruch. 23 Minuten für einen Kilometer? Was soll’s!

Über wunderschöne Trails geht es hügelig weiter. Meine beiden Spanier geben Gas. Und auch Ulrike überholt mich. An der nächsten Almhütte hat sie sich mit einem Begleiter verabredet, der hochgeradelt ist, um ihr eine Cola zu bringen. Er schafft es mit Ach und Krach zum Treffpunkt. Ich komme auch noch rechtzeitig dazu, um einen Schluck abzubekommen. Lecker!

Heute gibt es nur 2 Versorgungsstellen, die 15 km auseinander liegen. Da muss man sich gut selbst versorgen. Über phantastische Single Trails kommen wir zum höchsten Punkt des heutigen Tages auf ca. 2.200 Metern Höhe. Heute macht mir das gar nichts mehr aus. Erstaunlich, wie schnell der Körper sich anpasst. Etwas Nebel zieht auf.

Zwei Fotografen begrüßen uns, einer von ihnen ist wieder der Gripmaster. Ich beschwer mich schon mal, dass mein Downhill-Video nicht beim Film des Tages dabei war. Sie laufen mir hinterher und wir unterhalten uns ein wenig.

Nach 1400 Hm kultiviertem Bergablaufen (zum Schluss noch 50 Treppenstufen) laufe ich in Landeck ins Ziel ein. Heute hat’s nur 5:38 gedauert. Kathrin steht schon da und fragt nach Kai. Aber den hab ich abgehängt und er kommt erst 12 Minuten später an. Kerstin ist noch nicht angekommen, so gehe ich erst mal ins Hotel zum Duschen (ist wieder nur 100 Meter entfernt). Als sie kurze Zeit später ankommt, treiben wir uns noch ein wenig im Zielbereich herum und ich lasse mir einen Termin für eine Massage geben. Kai wäre zur gleichen Zeit dran, verschläft aber und muss daher etwas warten. Später treffen wir uns noch im Cafe.

Nach der anschließenden Pasta Party geht’s gleich ins Bett. Mittlerweile haben viele Läufer schon Verletzungen davon getragen. Einer ist heute am Berg schwer gestürzt und hat sich eine Platzwunde am Kopf zugezogen, die im Krankenhaus genäht werden musste. Er sieht ziemlich gefährlich aus mit seinem Kopfverband, kann aber am nächsten Tag wieder an den Start gehen.

Weiter zum vierten Tag.