Thermenmarathon Bad Füssing 04.02.2018

Der Thermenmarathon in Bad Füssing Anfang Februar gehört mittlerweile auch schon zu meinen Dauerterminen. Es ist einer der ersten deutschen Marathons im Jahr und hat ein unschlagbares Preis-/Leistungsverhältnis. Für nur 26 € bekommt man neben der Organisation des Laufs an sich zwei Tage Eintritt in die Johannesbad-Therme (am zweiten Tag sogar auch noch für die Begleitung!), sowie ein All-you-can-eat-Pastabuffet inkl. Getränken und einem Sportsymposium am Samstag. Mehr geht wirklich nicht.

Ich bin bereits zum sechsten Mal dabei und wollte diesmal eigentlich wieder mal einen kompletten Marathon laufen (letztes Jahr konnte ich wegen des Bandscheibenvorfalls nur 10 km laufen). Leider hat mir eine Bronchitis im Januar einen Strich durch die Rechnung gemacht. 3 Wochen war ich krank, konnte überhaupt nicht trainieren und so hatte ich keine Chance, einen Marathon durchzuhalten. Schweren Herzens habe ich mich deshalb entschlossen, auf den Halbmarathon umzumelden – eine sehr gute Entscheidung!

Das Wetter am Marathontag ist winterlich. Kurz vor dem Start fängt es heftig an zu schneien. Ich begrüße Bodo, der heute einen „gemütlichen“ Marathon als Training zum demnächst in Fürth stattfindenden 6-Stundenlauf machen möchte. Angeblich möchte er sich an den 3:45-Pacemaker halten (das hat wohl überhaupt nicht geklappt, denn Bodo kommt am Ende in 3:28:04 ins Ziel – gemütlich!).

Wie üblich sind einige lustig verkleidete Läufer am Start (ist ja Faschingszeit), unter anderen der Pumuckl: das ist Dietmar Mücke aus Fürth, er läuft immer als Pumuckl und immer barfuß (!) und ist bei dieser 25. Jubiläumsaustragung des Thermenmarathons zum 25. Mal dabei (allerdings nicht jedes Mal auf der Marathonstrecke).

Ich treffe Helene, die auch auf dem Marathon startet. Ihr Gerhard ist heute leider nicht dabei, da er auf eine Knie-OP wartet, so muss sie alleine laufen. Ich nehme mir vor, so lange wie möglich bei ihr zu bleiben.

Traditionell werden wir von dem ohrenbetäubenden Knall der Böllerschützen auf die Strecke geschickt. Zunächst werden wir eine 11 km-Runde und dann eine 10 km-Runde laufen, die Marathonis machen das Ganze zweimal. Die letzten 2 km jeder Runde überlappen sich, sodass man auch mal schnellere Läufer zu Gesicht bekommt. Wir laufen auf kleineren Straßen und Fahrradwegen, alles sehr entspannt.

Auf dem ersten Abschnitt komme ich gut mit Helene mit. Wir laufen minimal langsamer als ein 6-Minutenschnitt und das ist genau richtig für mich. Hinter uns wird gefachsimpelt und als die Sprache auf den Hamburg-Marathon kommt, muss ich mich gleich mal einmischen und diesen Lauf als den schönsten Stadtmarathon Deutschlands loben. Kurze Zeit später überholen wir den Greppi von marathon4you.

Er fotografiert ja selber und ist deshalb bei seinen Berichten selten im Laufschritt zu sehen. Dann gesellt sich Inge zu mir, die zu der Laufgruppe gehört, die über den Hamburg-Marathon gesprochen hat und auf den folgenden Kilometern fachsimpeln wir beide ein wenig. Inge läuft allerdings etwas schneller als Helene und das ist auch mir etwas zu flott.

Nachdem wir uns noch ausführlich über Gondo unterhalten haben, verabschiede ich mich mit einem letzten Bild von Inge und lass sie ziehen, denn sonst packe ich meinen Halbmarathon nicht mehr. Inge wird den Marathon in 4:16:18 schaffen, praktisch eine Punktlandung für sie.

Inge: falls Du das hier liest – meld Dich mal bei mir wegen Gondo!

Nach der ersten 11 km-Runde bin ich etwa 30 Sekunden vor Helene. Sie holt mich aber an der Versorgungsstelle ein, denn im Gegensatz zu mir ist sie reine Selbstversorgerin und macht keine Pause an den Versorgungsstellen. Ich hab mich mit Inge auch bereits so sehr verausgabt, dass ich Helene nun nicht mehr folgen kann. Die Frau läuft wie ein Uhrwerk! Meter für Meter zieht sie mir davon.

Die zweite Runde bietet nichts Spektakuläres. Zuschauer gibt es hier kaum – das Wetter ist einfach zu ungemütlich. Die Streckenposten feuern uns aber unermüdlich an, vielen Dank dafür! Mein Lieblingsfan Kerstin sieht derweil die schnellen Halbmarathonläufer ins Ziel kommen, unter anderen Tina Fischl, die in 1:19:18 die Frauenwertung gewinnt.

Der blinde Anton ist auch wieder von der Partie, läuft diesmal aber nicht mit Roland, sondern hat einen anderen Begleiter. Mit 4:04:07 läuft er wieder eine beachtliche Zeit.

Auf den letzten 2 km werde ich von zwei schnellen Marathonläufern überholt. Die sind bereits auf der dritten Runde! Ich komm letztlich ohne große Probleme durch und bin nach 2:08:36 im Ziel. Das ist sogar etwas schneller, als ich erwartet hatte.

Als ich so am Verschnaufen bin, kommt Andy Janker im Gehschritt vorbei. Er ist fast so schnell wie ich (im Gehen!) und wird den Marathon in 4:26:32 schaffen.

Wieder mal sind die Medaillen ausgegangen und ich kann nur meine Adresse hinterlegen, damit sie mir nachträglich zugeschickt wird. Das ist mir hier schon ein paar Mal passiert und eigentlich sollte man meinen, die Organisation hätte das mittlerweile im Griff. Wenigstens ist alles andere top organisiert.

Kerstin organisiert eine Medaille von einem anderen Läufer, damit es wenigstens ein Bild von mir der schönen Jubiläumsmedaille gibt.

Und dann heißt es schnell in die warme Therme. Die Duschen sind zwar ziemlich kalt, da momentan ganz viele Läufer duschen, aber die Thermalbecken sind wunderbar warm und eine herrliche Entspannung.

Helene schafft den Marathon übrigens in 4:19:36 und ist 1. ihrer Altersklasse. Klar, dass wir dann noch die Siegerehrung abwarten.

Dort werden auch 3 Läufer geehrt, die alle 25 Marathons bisher gefinisht haben. Phänomenal! Zwei davon haben das sogar in einer Gesamtzeit von unter 90 Stunden geschafft, was eine durchschnittliche Marathonzeit von 3:40 bedeutet – alle Achtung!

Es hat wieder mal viel Spaß gemacht. Hoffentlich schaffe ich es nächstes Jahr endlich mal wieder zum kompletten Marathon.