Nürnberger Stadtlauf 03.10.2024

Mein letzter Start beim Nürnberger Stadtlauf ist tatsächlich schon wieder 10 Jahre her. Denisse wollte aber dieses Jahr wieder einen Halbmarathon laufen (ihr zweiter nach Bad Staffelstein vor zwei Jahren) und da bietet sich dieser Lauf ja förmlich an. Denisse kommt allerdings erst am 01.10. abends in Frankfurt an (aus Mexiko) und zu allem Übel hat sie sich auch noch erkältet – das kann ja lustig werden!

Auf dem Weg zum Startgelände auf dem Hauptmarkt kommen wir beim 20 km-Schild vorbei. Wenn wir hierherkommen, wissen wir, dass wir es geschafft haben! Außerdem treffen wir Erwin Bittel (der Mann mit dem Hut …), der wie jedes Jahr den Schlussläufer macht und das Besenfahrrad begleitet. Wir kommen rechtzeitig zum Startgelände, um den Start vom Bambini-Run zu sehen. Die laufen 600 Meter einmal um den Block.

 

Unser Start ist 20 Minuten später um 10 Uhr. Wir haben allerdings den Fehler gemacht, unsere Wechselkleidung nicht gleich im Garderobenzelt abgegeben zu haben, denn nun ist eine riesige Schlange davor. Na ja, dann müssen das eben Kerstin und Louis (Denisses Freund) tragen.

Wir treffen den Ultraläufer Stefan, der am Stand vom Katzwanger Sportverein Werbung für die Backyard Ultra Team-WM in zwei Wochen macht und stellen uns dann recht weit hinten im Startfeld an.

Das Wetter ist zwar nicht besonders gut, recht kühl und bedeckt, aber wenigstens trocken. Das war die letzten Tage schon ganz anders. Es dauert über 3 Minuten, bis wir die Startlinie überqueren. Wir laufen über die Fleischbrücke, durch die Kaiserstraße in die Königstraße und bergauf Richtung Lorenzkirche. Die Strecke wurde seit meinem letzten Mal verändert (damals war der Start vor dem Opernhaus) und wir müssen noch nicht einmal ganz rauf bis zur Lorenzkirche, sondern biegen schon vorher links ab in die Findelgasse und laufen dort direkt zum Marientorgraben. Dadurch sind diese 100 Meter die einzige nennenswerte Steigung auf der Strecke und man spart sich insbesondere die beiden steilen Abschnitte, die früher eher am Ende einer jeden Runde zu bewältigen waren. Nach wie vor läuft man aber zwei Runden; insgesamt hab ich lediglich 30 Höhenmeter gemessen, was eigentlich nichts ist.

Wir laufen vom Marientorgraben zum Prinzregentenufer und dann an das nördliche Ufer vom Wöhrder See. Die Tempoläufer für 2:15 sind etwa 50 Meter vor uns und laufen relativ schnell (zu schnell für eine Endzeit von 2:15), aber wir schaffen es, dranzubleiben. Unser Tempo pendelt sich bei 6:05 pro Kilometer ein und das ist für uns gerade noch machbar. An der ersten Versorgungsstelle nehme ich mir einen Becher Wasser, Denisse braucht noch nichts (sind ja erst 3,5 km). An der Flußstraße bei der Satzinger Mühle geht es auf die andere Seeseite und zurück (den Anstieg an Gustav-Heinemann-Straße sparen wir uns dadurch). Vorbei am Norikus mit seiner Wasserwelt dann die zweite Versorgungsstelle, die wir mit einer kleinen Gehpause nutzen.

Durch die Unterführung beim Wöhrder Talübergang laufen wir dann an die Wöhrder Wiese, wo wir einen kleinen Umweg laufen müssen, um die nötige Strecke zusammenzubekommen, dann noch über die Pegnitz und durch die Kasematten zur Insel Schütt, am Hans-Sachs-Platz vorbei und schon sind wir wieder im Start-/Zielbereich. Zeitgleich mit uns kommt der Sieger des Halbmarathons ins Ziel. Er hat nur 1:07:45 gebraucht – großer Respekt!! Aber immerhin sind wir nicht überrundet worden. Wir sind nach 1:05 durch und machen uns nun auf die zweite Runde.

Als wir wieder am Wöhrder See sind, überholen wir die Tempoläufer für 2:15, die jetzt doch deutlich langsamer laufen, aber auch schon die Hälfte ihrer Mitläufer verloren haben. Kurz vor der Satzinger Mühle meint Denisse, dass sie es jetzt schon spürt – geht mir genauso, lange halte ich das Tempo nicht mehr durch. Ab hier ein 6-Minutentempo und wir würden unter 2:10 bleiben, aber das ist bei uns beiden nicht mehr drin. Ich bin allerdings fasziniert davon, wie gut Denisse durchhält, schließlich hat sie extrem wenig trainiert und ist in Mexiko maximal 10 km gelaufen.

Beide haben wir mit Magenschmerzen zu kämpfen, aber wir halten durch, kommen endlich am 20 km-Schild vorbei und schaffen auch noch den letzten Kilometer ins Ziel.

Wir sind sehr zufrieden! Denisse steht mit 2:11:06 in der Ergebnisliste, ich mit 2:11:07. Von 2182 Teilnehmern sind wir auf die Plätze 1878 und 1879 gekommen. Gar nicht mal so schlecht, wenn man bedenkt, wie wenig Denisse trainiert hat (und zusätzlich noch erkältet ist) und wie langsam ich normalerweise laufe. Wir waren sogar 2 Minuten schneller als vor 2 Jahren beim Obermainmarathon in Bad Staffelstein!