Moritzberglauf (virtuell) 01.05.2021 und 02.05.2021

Nachdem in dieser verrückten (Pandemie-)Zeit keine realen Laufveranstaltungen möglich sind (tatsächlich war der Thermenmarathon Anfang Februar 2020 mein letzter Laufwettkampf!), sind Kerstin und ich diesmal wenigstens den Moritzberglauf in virtueller Form gelaufen. Normalerweise findet der Moritzberglauf immer am 01. Mai statt: ein 10 km Lauf mit 360 Höhenmetern auf meinen Hausberg, den Moritzberg. Da es auch dieses Jahr wieder nicht möglich war, ihn regulär stattfinden zu lassen, hat sich der Ski Club Lauf für eine virtuelle Ausrichtung entschieden. Es gab ein Start- und Zielbanner und die Strecke war mit roten Pfeilen, sowie Schildern an den Bäumen markiert. Über Komoot konnte man sich den Streckenverlauf herunter laden.

Eine Woche lang konnte man laufen, wann man wollte und hat seinen GPS-Track und seine Zeit per Mail zurück gemeldet. Auch Mountainbiker waren zugelassen.

Nachdem das Wetter ganz gut vorhergesagt war, hat Kerstin die Strecke gleich am 01. Mai in Angriff genommen. Sie ist gewalkt, ich hab sie vom Start an der Schönberger Sportanlage über die Schleife durch den Wald bis Schönberg begleitet, dann ist sie alleine weiter und ich hab das Auto geholt und bin damit auf den Moritzberg gefahren, um sie dort abzuholen.

Im oberen Bereich hab ich sie dann wieder aufgegabelt und bin mit ihr das letzte steile Stück (ab dem Smiley) hoch gelaufen.

Kerstin hat die Strecke in 1:47:57 bewältigt und ist damit bei den Frauen als mit Abstand älteste Teilnehmerin immerhin auf Platz 5 gekommen (von 7, Läufer und Walker wurden zusammen gewertet).

Im Ziel gab es für sie dann sogar ein Schmalzbrot. Normalerweise sorgen nämlich die Turbas im Ziel für die Versorgung, unter anderem mit den legendären Schmalzbroten, aber auch das war ja diesmal nicht möglich. Die beiden waren nur ein paarmal auf der Strecke anzutreffen.

Da die Wettervorhersage für die ganze Woche ziemlich schlecht war, bin ich dann gleich am nächsten Tag gestartet.

Ich starte bei kühlen Temperaturen relativ schnell für meine Verhältnisse und schaffe auf den ersten 4 km durch den Wald einen Schnitt von 5:45 pro km.

In Schönberg passt mich dann Kerstin nochmal ab. Ich hab keine Zeit zu verlieren und hetze weiter.

Ab jetzt geht es kontinuierlich mehr oder weniger steil bergauf. Noch sind die Wege einigermaßen trocken und man kann sehr gut laufen. Ich schaffe es, meinen km-Schnitt unter 6 Minuten zu halten, bis ich zum Smiley komme.

Ab hier kommen die steilsten 500 Meter und ich muss sogar ein paar Meter gehen. Ich bin schon fast enttäuscht, kann aber nochmal aufdrehen und schaffe es tatsächlich in 1:00:03 ins Ziel.

Das hätte ich ja nicht gedacht, dass mir so eine Zeit gelingen könnte und ich bin ziemlich stolz. Bei den Männern komm ich damit auf Platz 19 von 35. Und auch ich bin zusammen mit Richard Guttmann (Platz 26) der älteste Teilnehmer. In der Altersklasse M60 sind aber vier Teilnehmer noch vor mir. Sieger wurde der Lokalmatador Florian Lang mit einer beeindruckenden Zeit von 38:27.

Ich werde nicht abgeholt, so dass ich mich nicht allzu lange aufhalte (es ist immer noch recht kühl) und die 5,5 km auf dem Dünenweg nach Hause lauf.

Unter den gegebenen Umständen war das eine gelungene Veranstaltung, aber ein echter Wettkampf ist doch schöner. Als Kerstin unterwegs war, haben uns 3 Läufer überholt. Ich bin die ganze Zeit alleine gelaufen. Mit mehr Konkurrenz hätte ich vielleicht sogar die eine Stunde knacken können. Von meiner Bestzeit aus dem Jahr 2012 bin natürlich meilenweit entfernt. Damals hab ich es in 53:34 geschafft, dann aber praktisch jedes Jahr eine Minute länger gebraucht. Man wird eben nicht jünger …